Edgar Zieser: Vulkangestein





Vulkangestein 1-6

09/2024

Pigmentdruck auf Hahnemühle Photo-Rag: 40 x 50 cm, klassische Holzrahmung 50 x 60 cm

Im Sommer dieses Jahres bereiste ich für mehrere Wochen den Osten und Norden Islands mit stetig wachsender Faszination über die sich nackt darbietenden geologischen Prozesse: Erosion und Neubildungen formten und formen die vulkanischen Landschaften. Sie sind Manifestationen des Wandels – Vergehen und Entstehen – Metaphern des Lebens schlechthin.

Eine authentische Dokumentation der wahrgenommenen Wirklichkeit im fotografischen Abbild konnte meine Faszination und Reflexion über das Gesehene und Erlebte  nicht darstellen.

Eine Wanderung in und entlang einer tief ausgewaschenen Schlucht bot jene Motive, die meine Begeisterung transformieren konnten. Verdichtete Lavaasche, mineralisch gefärbtes, kristallisiertes ehemals flüssiges Gestein, zarte Besiedlungen organischen Lebens, Bakterien, Algen und Flechten waren über- und nebeneinander geschichtet, eine chaotische Präsentation der Erdentstehung.

In der digitalen Dunkelkammer wurden Ausschnitte festgelegt, Farben und Lichter betont, hervorgehoben oder abgeschwächt, was die Bilder aus einem Wirklichkeitszusammenhang löste und in Abstraktionen überführte. In der digitalen Modifikation der Ausgangsfotografien entstanden Bilder in Anlehnung an die Kunstproduktion neoexpressionistischer Malerei. Besonders die Malerei von Bernd Zimmer (geb. 1948, Mitglied der ’Moritzboys’ und Protagonist der ’Heftigen Malerei’), seine Bevorzugung von Naturdarstellungen als erlebnisorientierte Bilder wirkten und wirken auf meine Arbeiten anregend. Was er für seine künstlerischen Produktionen postuliert soll auch für meine Arbeiten gelten:

Durch die Wahrnehmung und durch sein Bewusstsein vollendet erst der Betrachter die Bilder.