Susanne Saker: Stromlinien



Stromlinien

Bangkok 2013. Die erste Nacht auf der Khaosan Road. Vibrierend. Die totale Reizüberflutung. Es ist heiss. Es ist feucht. Es ist laut. Knatternde TukTuks, hupende Taxis, aus den Lautsprechern der Bars plärrt Partymusik oder wummern Bässe. Die Neonreklamen werfen ein gleissendes Licht auf die Backpacker Meile, wo sich Bars und Massagesalons mit Shops voller Hippieklamotten abwechseln. Die Stadt trifft mich wie mit dem Vorschlaghammer. Bangkok hat mich und ich ahne, dass es mich nie wieder wirklich loslassen wird. Trotz des Lärms kann ich mich nach Papayasalat und Green Curry in einem der unzähligen Massagesessel direkt am Straßenrand bei einer Fussmassage herrlich entspannen und als ich zwischendurch einmal die Augen öffne, bleibt mein Blick hängen an den Stromleitungen. Scheinbar willkürlich und provisorisch zusammengeschnürt. Ich bin fasziniert. Es ist ein Wirrwarr, das funktioniert. Ordnung im Chaos. So wie Bangkok selbst.